Blog: Was möchtest du wirklich? – 5 Tipps, wie du DEINEN Bedürfnissen gerecht werden kannst – auch in der (Vor-)Weihnachtszeit!

von Christine Warcup (Kommentare: 1)


Kennst du das? Dir wird bewusst, dass Weihnachten (mal wieder urplötzlich) vor der Tür steht, und es schleicht sich ein unangenehmes Gefühl ein bei dem Gedanken an all die Dinge, die getan werden „müssen“, angefangen beim Schmücken der Wohnung, beim Suchen von Geschenken bis hin zu Pflichtbesuchen oder ungeliebten Gastgeberrollen ...

Vermutlich kannst du relativ leicht sagen, was du eigentlich nicht möchtest. Kannst du auch auf Anhieb sagen, was du möchtest?
Wonach ist dir wirklich? Was möchtest du wirklich? Hast du dir schon einmal erlaubt, das ganz und gar zu Ende zu denken?

Und wenn du dir einfach erlaubst, … ?

Und selbst wenn du das noch nicht zu Ende gedacht hast, kannst du deinen Lieben zumindest mitteilen, was du nicht möchtest?

Was hält dich davon ab? Welche alten Gefühle oder Ängste melden sich dann?

Bist du dann ein undankbares Kind? Bist du vielleicht egoistisch, darfst keinen enttäuschen? Erwartet man von dir, dass du die Wünsche anderer selbstverständlich erfüllst?

Schau erst einmal, was sich da in dir zeigt, auch wenn es unangenehme Gefühle sind. Sie gehen nicht einfach weg, wenn du sie weiter ignorierst. Sie wirken im Untergrund, machen dich latent gereizt und tragen nicht dazu bei, dass du eine erholsame, friedliche (Weihnachts-) Zeit erlebst.

5 Tipps, wie du DEINEN Bedürfnissen gerecht werden kannst

  1. Schau einmal mitfühlend und geduldig, was sich da in dir zeigt. Bei den meisten Menschen sind es Gefühle, die noch nie zum Ausdruck gebracht werden durften. Doch du kannst jetzt für diese Gefühle, für diese Bedürfnisse von dir da sein, sie erlauben und sie bewusst wahrnehmen. Damit erhalten die unangenehmen Gefühle bereits die Chance, sich zu verändern.
  1. Du kannst entscheiden, dir zu erlauben, zumindest erst einmal darüber nachzudenken, was DU WIRKLICH möchtest. Lasse dir dafür ein paar Tage Zeit, dränge dich nicht. Die wenigsten von uns wissen auf Anhieb, was sie wirklich wollen. Doch wenn du dir erlaubst, solche Gedanken zu denken, stellen sie sich immer klarer ein.
  1. Im zweiten Schritt kannst du dir vorstellen, wie du deinen Lieben mitteilst, was du möchtest oder nicht möchtest. Erst einmal nur vorstellen.
    Und dann schau, welche Gefühle sich jetzt einstellen. Bleibe dabei, weiche nicht aus. Erlaube, dass die Gefühle da sein dürfen und nimm sie bewusst wahr. Du kannst dann erlauben, dass sie sich lösen, kannst dir vorstellen, dass dein Atem diese Gefühle sanft durchströmt und alles Unangenehme mitnimmt und nach außen befördert, so wie verbrauchte Luft.
  1. Im nächsten Schritt geht es darum, dir selbst die Erlaubnis zu geben, deine Bedürfnisse und Wünsche ernst zu nehmen. Deine Bedürfnisse sind genauso wichtig wie die Bedürfnisse anderer. Nur du kannst wissen, welche Bedürfnisse du hast. Wenn du dir deine Bedürfnisse zugestehst, wirklich zugestehst, musst du nicht mehr darum kämpfen, dass andere sie dir zugestehen. Denn wenn du dir nicht sicher bist, ob deine Bedürfnisse wirklich wichtig sein dürfen, wird das Außen dir genau das spiegeln.
    Unsere Wünsche sind immer legitim, wir können nur nicht erwarten, dass sie von anderen erfüllt werden. Wir selbst sind zuständig für unser Wohlergehen, niemand sonst.
  1. Wenn wir uns unsere Bedürfnisse zugestehen, öffnen wir auch den Raum der Erlaubnis für die Bedürfnisse anderer. Auch die dürfen sein, nur sind wir nicht für die Bedürfnisse anderer zuständig (abgesehen von kleinen Kindern).
    Das heißt, wenn wir uns unsere Bedürfnisse zugestehen und uns erlauben, sie klar und deutlich zum Ausdruck zu bringen, ohne Kampf, ohne moralisierend, manipulierend oder gar anklagend zu sein, geben wir anderen die Chance, ihre eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und vielleicht sogar zu äußern.
    Dann kann eine ganz neue Ebene der Authentizität und Wahrhaftigkeit und damit eine neue Ebene der Kommunikation erreicht werden. Und damit ergeben sich Chancen für neue Wege und Möglichkeiten.

Das Wichtigste: deine eigene bewusste Erlaubnis für dich (und andere)

Das Allerwichtigste ist und bleibt deine eigene Bewusstheit, was du möchtest und was nicht und außerdem deine Erlaubnis, dir deine Bedürfnisse und Wünsche zuzugestehen, sie dir wirklich zu erlauben.

Die meisten von uns haben das nicht gelernt, keiner hat es ihnen vorgelebt. Und wenn jemand in der Familie es vielleicht gewagt hat, wurde er häufig von den anderen, die es nicht wagen konnten, verurteilt.

Da müssen wir uns nicht wundern, wenn es uns schwer fällt, klar und deutlich zu unseren Bedürfnissen zu stehen. Aber wir können es lernen, es üben* und immer selbstverständlicher umsetzen. ;-)

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine erholsame, friedliche Weihnachtszeit.

*Übrigens: Wer übt, macht „Fehler" – und Fehler sind erlaubt!

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Kommentare

Kommentar von gertraud maria winter |

Liebe Christine,

ganz herzlichen Dank für Deine inspirierenden Zeilen. Ja, da verändert sich bei uns auch gerade einiges, was die Weihnachtstradition betrifft: vor einigen Tagen haben mir meine beiden Kinder, Miria und Johannes mitgeteilt, dass sie an Weihnachten nicht da sind: Johannes zieht in Berlin mit seiner Freundin zusammen und sie wollen das Weihnachtsfest in ihrer neuen Wohnung alleine verbringen, Miria will auch nach Berlin zu einer Freundin. Ich musste schon erst mal verdauen....Doch mittlerweile denke ich, es ist in Ordnung. Ein bisschen traurig bin ich schon, vor allem weil wir nicht wissen, ob es die letzte Weihnacht mit meiner Mutter ist, die sich immer so für ihre Enkel interessiert. Aber das müssen die beiden dann mit sich selber ausmachen.
Bei uns hat sich Wolfgangs Zustand stabilisiert, er hat nur mit den Nebenwirkungen der Tabletten zu kämpfen (jeden Tag Totaldurchfall, das macht ihn manchmal schon mürbe, ich kann das verstehen, und er ist schnell müde). Wir pflücken uns die schönen Dinge, Erlebnisse vom Baum, davon gibt es doch so viele.
Ich bin durch meine musikalische Arbeit bei den Domsingknaben immer sehr nah an Advent und Weihnachten, dafür bin ich sehr dankbar.
Vor mehreren Wochen hab ich Dir eine telefonische Nachricht hinterlassen, weil ich mich sehr freuen würde, Deine Stimme mal wieder zu hören. Da die Wochenabende ziemlich rar sind, ist es schwierig, zu einer Ammerseemeditation zu kommen, obwohl ich das schon gerne machen würde.
Wäre auch neugierig auf Euer neues Zuhause, fühlt Ihr Euch wohl dort?
Bis wir uns mal wieder treffen, wie auch immer
die herzlichsten Grüße, auch an Charles und eine sonnendurchflutete und sternbeglänzte Zeit
Gertraud Maria

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