Blog: Du verstehst mich nicht – 4 Tipps für eine gelingende Herzenskommunikation
von Christine Warcup (Kommentare: 0)
Versteh mich doch!
So kann sich langsam Groll ansammeln, mit jedem Mal des „Sich-nicht-verstanden-fühlens“, mit jeder kleinen Abwertung, die aus Frust entsteht. Und mit diesem Groll verschließen sich beide mehr und mehr dem anderen, bis beide nur noch genervt sind.
Letztlich wünschen sich beide nur eins: Versteh mich doch! Was oft übersetzt heißt: Nimm mich doch so an, wie ich bin.
Wie können wir aus dieser Situation herauskommen – oder noch besser – gar nicht erst hineingeraten?
1. Mich selbst wahrnehmen
Wir sind so oft mit unserer Aufmerksamkeit im Außen, um zu schauen, wie andere reagieren. Es ist uns oft wichtig, wie andere über uns denken. Und so verhalten wir uns so, dass andere einen positiven Eindruck von uns haben.
Letztlich steht dahinter die Angst vor Ablehnung und Ausgrenzung. Und somit lassen wir uns selbst allein, wir beachten uns selbst nicht wirklich.
Wenn wir jedoch beginnen, uns uns selbst zuzuwenden, indem wir immer wieder schauen: „Wie geht es mir? Was brauche ich jetzt? Was für ein Gefühl ist da gerade in mir? Braucht es meine liebevolle Zuwendung? Braucht es mein Einverstanden-sein? Braucht es meine Erlaubnis?“ werden unsere Bedürfnisse von uns selbst beachtet.
Und wenn wir uns diese Zuwendung geben, brauchen wir sie nicht mehr (so dringend) von außen.
2. Mitgefühl und Wertschätzung für mich selbst
Wenn ich mir mein Mitgefühl schenke und mich außerdem immer häufiger anerkenne und wertschätze für das, was mir gelingt, für positive Resonanz usw., dann werde ich auch unabhängiger von der Meinung anderer bzw. von der Wertschätzung und Anerkennung von außen.
Wenn ich alles in mir erlaube, wenn ich zu jedem Gefühl in mir sagen kann: „Du darfst sein“, dann bin ich mehr und mehr einverstanden mit mir selbst und brauche das Verständnis von außen immer weniger. Meine Bedürftigkeit lässt also nach und meine innere Freiheit wächst
3. Die Sicht des anderen einnehmen
Wenn ich mich selbst mit dieser Zuwendung und diesem Mitgefühl versorgt habe, bin ich mehr und mehr in der Lage, auch dem anderen dieses Mitgefühl zu schenken. Dann kann ich ihm sagen: „Ich verstehe, dass das oder das für dich nicht leicht ist. Ich verstehe, dass du dich kritisiert fühlst oder unverstanden fühlst. Ich sehe, dass dir das wehtut, und es tut mir leid, wenn ich zu diesem Schmerz beigetragen habe.“
Das wird den anderen berühren, und er wird sich öffnen. Er muss sich dann nicht mehr erklären, sich nicht rechtfertigen und damit greift er uns auch nicht mehr an. Und so müssen wir uns wir nicht mehr rechtfertigen und greifen nicht mehr an.
Und so kann sich alles in uns und im anderen beruhigen.
4. Keine Erwartung an den anderen
Das scheint der schwierigste Teil zu sein. Denn häufig haben wir uns in unserer Kindheit nicht verstanden und nicht wirklich akzeptiert und für unser So-sein wertgeschätzt gefühlt. Daher hoffen wir so oft, dass unser Partner oder andere für uns wichtige Menschen uns mit ihrer Anerkennung, ihrem Verständnis und ihrem Mitgefühl nachnähren.
Das können sie jedoch nicht oder nur bedingt. Doch wir selbst können uns nachnähren, indem wir uns liebevoll um uns selbst kümmern und uns immer wieder anerkennen und wertschätzen.
Und wenn es uns dann gelingt, dem anderen Mitgefühl und Verständnis zu geben, so ist es sehr ratsam, nicht dasselbe vom anderen zu erwarten.
Wenn ich Mitgefühl und Anerkennung gebe, um sie selbst zu erhalten, so gebe ich nicht bedingungslos, sondern weil ich etwas haben will. Ich gebe dann aus einem Mangel in mir. Und das Außen wird mir den Mangel spiegeln.
Alles geht von uns aus
Je mehr ich liebevoll mit mir selbst bin, je mehr ich also in einer liebevollen Verbindung mit mir selbst bin, desto mehr kann ich in einer liebevollen Verbindung mit anderen sein. Und mein Mitgefühl, meine Geduld und mein Verständnis aus dem Herzen werden mich heilen und werden den anderen im Herzen erreichen. Und so kann eine Herzenskommunikation immer mehr gelingen.
Das ist etwas, nach dem wir uns alle sehnen.
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