Blog: Die Erlaubnis, du selbst zu sein in deiner ganzen Kraft – 4 Schritte und ein paar Tipps

von Christine Warcup (Kommentare: 0)


Kennst du das? Alte Rollen, die du einst übernommen hast, um „genehm“ zu sein, nicht „zu viel“ zu sein, „gut genug“ zu sein?

Wie oft hast du andere versorgt, um Anerkennung zu bekommen und bist doch leer ausgegangen?
Wie oft hast du geleistet und geleistet und hast dich doch leer gefühlt?
Wie oft hast du andere zum Lachen gebracht – obwohl du traurig warst, und keiner hat es bemerkt?
Wie oft hast du dich und deine Bedürfnisse zurückgenommen, um andere nicht zu überfordern?

Die Angst, auf Ablehnung zu stoßen

Wenn wir beginnen, alte „bewährte“ Rollen zu verlassen, kann es uns leicht passieren, dass andere damit nicht einverstanden sind. Sie haben sich daran gewöhnt, dass wir sie versorgen, auf sie Rücksicht und uns nicht so wichtig nehmen, dass sie mit uns und unserer Leistung glänzen können, dass wir dafür sorgen, dass es ihnen – zumindest ein bisschen – besser geht.

Und wenn wir gar beginnen, uns selbst und unsere wahre Kraft zu leben, kann es sehr wohl sein, dass das unsere Mitmenschen daran erinnert, dass sie sich das nicht erlauben, wirklich sie selbst zu sein, dass sie ihre wahre Kraft lange unterdrückt haben und noch immer unterdrücken. Und so kann es sein, dass sie sehr ungehalten werden, ja richtig wütend und sogar beginnen, uns Vorwürfe zu machen oder  uns abzuwerten.

Oft entstehen diese Verhaltensweisen aus Unsicherheit und Angst. Doch das muss uns nicht davon abhalten, immer mehr unsere ganze Kraft zu leben.

4 Schritte zu uns und unserer wahren Kraft

Die folgenden 4 Schritte sind hilfreich:

1. Anerkennung unserer Einzigartigkeit

So unterschiedlich, wie wir aussehen, sind wir auch im Innen. So einzigartig, wie wir aussehen, sind unsere Begabungen und Talente, und so einzigartig fühlen wir auch und nehmen Dinge wahr.

Das heißt, dass wir unseren einzigartigen Weg, unsere einzigartige Art und Weise, zu leben, finden müssen, um wirklich im Frieden mit uns selbst sein zu können. Wenn wir in unseren antrainierten Rollen bleiben, müssen wir immer bestimmte Teile in uns unterdrücken oder gar ablehnen und verurteilen. Und so können niemals alle unsere Anteile zu unserer wahren Kraft beitragen. Es fehlen dann immer bestimmte Anteile unserer Kraft.

2. Anerkennung unserer Bedürfnisse

Da wir so einzigartig sind, haben wir auch unterschiedliche Bedürfnisse. Wir brauchen andere Dinge als andere, um sozusagen „mit voller Kraft voraus“ gehen zu können. Wir brauchen unterschiedlich viel Schlaf oder Ruhe, unterschiedliche Nahrung in unterschiedlicher Zusammensetzung zu unterschiedlichen Zeiten, wir haben unterschiedliche Rhythmen, unterschiedliche Kommunikationsbedürfnisse, wenn wir auch alle bestimmte Grundbedürfnisse haben.
Viele von uns haben nie den Raum gehabt, ihre eigenen Bedürfnisse überhaupt leben zu können, und so haben sie zunächst nicht einmal mehr ein Gefühl für ihre eigenen Bedürfnisse. So geht es darum, unsere Bedürfnisse  nach und nach wieder wahrzunehmen, sie uns immer wieder zu erlauben und uns auch zu erlauben, sie uns zu erfüllen.

3. Erfüllung unserer Bedürfnisse

Im nächsten Schritt geht es darum, uns auch die Erfüllung unserer Bedürfnisse zuzugestehen – ohne schlechtes Gewissen oder das Gefühl, dass das egoistisch ist.
Erst wenn wir immer mehr unsere Bedürfnisse erfüllen, uns wieder liebevoll um uns selbst kümmern, immer öfter mitfühlend, geduldig, verständnisvoll und liebevoll mit uns selbst sind, können wir erfüllt sein, erfüllt von Liebe, Geduld, Verständnis und Kraft. Und dann können wir allmählich unsere wahre Kraft, unser ganz individuelles Sein spüren und leben.
Vielleicht beginnen dann auch unsere tiefsten Herzenswünsche sich wieder zu melden. Und vielleicht haben wir dann auch den Mut, verborgene Talente wieder zu entdecken und zu leben.

4. Erfülltes Leben

Wenn wir immer mehr liebevoll auf unsere Bedürfnisse achten, können unsere Impulse, die Impulse unserer Seele, immer klarer werden. Und dann zeigen sich plötzlich Aspekte in uns, die immer unterdrückt werden mussten. So können sich ganz unerwartete Talente in uns zeigen.
Vor allem aber werden wir immer sicherer in unserem Sein und damit in unseren Handlungen. Denn wenn wir nicht mehr ständig mit dem beschäftigt sind, was andere von uns erwarten, wenn wir nicht mehr so viel Kraft dafür aufwenden müssen, alten Rollen zu entsprechen, haben wir immer mehr unsere Kraft für unser wahres Sein und unser authentisches Handeln aus dem Augenblick zur Verfügung.
Somit kann sich immer mehr Zufriedenheit in uns einstellen, denn wir haben alles, was wir wirklich brauchen, in uns. Und dann „brauchen“ wir immer weniger im Außen, um den nicht mehr vorhandenen Mangel im Innen zu verdecken.

Tipps, um diesen Weg leichter zu gestalten:

1. Wenn du beginnst, dich selbst zu leben, ist es hilfreich, bewusster mit deiner Umgebung in Beziehung zu treten. Was meine ich damit?
Wenn du zum Beispiel ein neu (wieder)entdecktes Bedürfnis leben willst, kannst du das deiner Umgebung, zum Beispiel deinem Partner oder deiner Partnerin mitteilen und nachfragen. Beispiel: Ich möchte heute Nachmittag eine Wanderung machen. Wie ist das für dich? Oder: Was machst du heute noch?

So wird es für den anderen leichter, deine neu entdeckten Bedürfnisse anzunehmen, ohne sich „abgehängt“ zu fühlen nach dem Motto „Ich interessiere ihn/sie wohl überhaupt nicht mehr“. Auf diese Weise machst du es dir selbst und deinen Mitmenschen leichter.

Gleichzeitig gibst du deinem Gegenüber die Chance, einmal nachzuspüren, was er/sie denn selbst wohl gern tun würde, wenn er/sie sich dazu wirklich die Erlaubnis geben würde …

2. Auf jeden Fall ist es hilfreich, immer wieder innezuhalten, dich zu fragen: Wonach ist mir wirklich? Möchte ich das oder das gerade wirklich tun? Entspricht mir das wirklich? Wie fühlt sich das in mir an? Was passt nicht mehr zu mir? usw. und dir immer wieder zu erlauben, dich und deine Bedürfnisse an die erste Stelle zu setzen.
Wenn du es nicht tust, wird es keiner anderer tun. Und nur du kannst herausfinden, welche Bedürfnisse wirklich deine sind. Nur du kannst dir die Erlaubnis geben, dir deine Bedürfnisse auch zu erfüllen und deine Kraft, dein authentisches Sein mehr und mehr zu leben.

Am kommenden Wochenende gibt es dazu einen
Workshop:
„Was hindert mich, ich selbst zu sein – in meiner ganzen Kraft“

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