Blog: Wie du dir und deinen Fähigkeiten neu vertrauen kannst

von Christine Warcup (Kommentare: 0)


Oder: Wie verliere ich die Angst, nicht gut genug zu sein

Kennst du das? Dir wird eine neue Aufgabe übertragen und du wirst unsicher. Kann ich das? Bin ich gut genug? Eigentlich weiß ich doch noch nicht genug. Wie stehe ich dann da? ….

Woher kommen diese Selbstzweifel? Warum haben wir die Tendenz, unser Wissen oder Können in Frage zu stellen und uns kleiner zu machen als wir sind?

Wir könnten uns ja auch genauso gut darüber freuen, dass man uns eine neue Aufgabe überträgt, weil wir davon ausgehen, dass man uns diese Aufgabe zutraut, dass man unsere Fähigkeiten damit wertschätzt und dass wir die Chance erhalten, neue Erfahrungen zu machen und dabei zu lernen.

Warum also stellen wir unser Licht so gern unter den Scheffel – vor allem uns selbst gegenüber?

Wenn wir einmal schauen, was man uns so beigebracht hat außer Faktenwissen, das wir in den meisten Fällen (nach dem entsprechenden Test) recht schnell vergessen haben, so können wir feststellen, dass wir auch immer wieder gelernt haben, nicht (allzu sehr) aufzufallen, nicht anzuecken, nicht unbequem zu sein, uns nicht in den Vordergrund zu schieben, sondern uns eher höflich und (vor allem Frauen) bescheiden zu verhalten.

Damit haben wir nicht geübt, uns auf neues Terrain vorzuwagen und unsere möglichen Stärken zu zeigen.

Es gibt aber noch einen weiteren Grund, weshalb viele Menschen nur zögerlich an neue Aufgaben herangehen.

Weitere Gründe

Unser Bildungssystem war eine sehr fortschrittliche Errungenschaft. Es garantiert jedem Bürger eine freie Bildung, was noch längst nicht in allen Ländern der Erde der Fall ist.

Doch leider haben wir in unseren Schuljahren neben Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen und vielem anderen auch ganz nebenbei etwas gelernt oder erfahren, was nicht unbedingt unser Vertrauen in unsere Fähigkeiten gestärkt hat.

Wir hatten selten die Möglichkeit, selbst etwas herauszufinden, sondern man hat es uns beigebracht – mit mehr oder weniger Erfolg. Damit haben wir die Dinge nicht selbst ausprobieren können und sie uns nicht durch eigene Erfahrungen zu eigen machen können.

Bewertungen

Dann wurde unser Lernerfolg bewertet, und nur selten war er „sehr gut“. Das hat uns immer wieder das Gefühl gegeben, dass wir nie „genug“ gelernt hatten, dass wir nur sehr selten, wenn überhaupt, „gut“ waren, vielleicht sogar, dass wir Erwartungen „enttäuscht“ haben.

Und da wir die Dinge nicht selbst ausprobieren konnten, haben wir nicht den Mut entwickeln können oder ihn gar verloren, neue Aufgaben in Angriff zu nehmen. Es bleibt die Angst, „nicht gut genug“ zu sein, nicht „genug“ zu wissen.

Nun, es stimmt, dass wir nicht genug wissen, wenn wir uns von unserem inneren Wissen oder besser von unserer inneren Weisheit abgetrennt haben. Wir können niemals alles Faktenwissen sammeln, um eine Aufgabe zu 100 Prozent zu meistern. Wir können uns aber von unserer Intuition leiten lassen, um so leicht zu dem Wissen zu gelangen, was wir im jeweiligen Fall brauchen.

Was uns häufig fehlt, ist also nicht „Wissen“, sondern das Vertrauen in unsere Fähigkeiten und damit der Mut, Neues in Angriff zu nehmen und Neues zu lernen.

Wie können wir das Vertrauen in uns und unsere Fähigkeiten wieder erlangen?

Wir können einmal anerkennend und wertschätzend auf all das schauen, was wir bereits vermögen. Und das sind vor allem die Dinge, die uns leicht fallen, denn sie fallen uns leicht, weil wir in diesen Dingen besonders begabt sind.

Wir haben gelernt, dass etwas nur „wertvoll“ ist, wenn es mit „harter Arbeit“ verbunden ist. Und so machen wir häufig den Fehler, die Dinge, die uns leicht fallen, nicht anzuerkennen, weil wir meinen, das könne doch jeder. Eben nicht! Anderen fallen andere Dinge leicht, weil das ihrer Begabung entspricht. Und sie können diese Begabungen auch nicht anerkennen, weil sie ihnen so leicht fallen …

Hilfreiche Fragen

Also:
Was fällt dir leicht? Was machst du gern? Wobei hast du Freude?
Mit diesen Fragen kannst du deinen besonderen Begabungen auf die Spur kommen.

Eine weitere Frage ist erst einmal unangenehm:
Welchen Erwartungen versuchst du zu entsprechen, und entspricht dir das und deinen Begabungen? Willst du diesen Erwartungen weiterhin entsprechen und damit vielleicht deine wundervolle Kraft weiterhin verleugnen?
Oder bist du bereit, dich neu auszuprobieren, neue Erfahrungen zu machen? Trotz deiner Angst, „nicht gut genug“ zu sein?

Vielleicht bist du erstaunt, welche ungeahnten Fähigkeiten schon lange in dir schlummern …

Besser spät als nie!

Ich selbst habe erst mit knapp 50 Jahren meine eigentlichen Begabungen entdeckt, bzw. angefangen, meine wirklichen Begabungen (für die es keine Schulfächer gab oder die mir in der Schule abgesprochen wurden) zu entdecken und die unbändige Freude, die mit der Entdeckung meiner Begabungen einhergeht.

Nur Mut, wir alle haben einzigartige Begabungen, die in keinem Lehrplan zu finden sind.
Es ist Zeit, sie zu entdecken und zu leben!
Was kannst du verlieren? Deine Angst, nicht gut genug zu sein …

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