Blog: Innere Navigation in Zeiten des Umbruchs – Aspekte unserer Kraft wiederbeleben

von Christine Warcup (Kommentare: 0)


Kennst du das? Du hast ein unruhiges Gefühl, aber du kannst nicht klar sehen, was dich unruhig macht, und du weißt nicht, wie dein nächster Schritt aussieht?
Wenn du dann versuchst, nachzudenken und mit dem Verstand zu einem sicheren Gefühl zurückzufinden, erschöpfst du dich nur, findest aber keine Lösung, erst recht keine Klarheit über deinen nächsten Schritt.
Und wenn sich dann im Außen auch noch herausfordernde Situationen und/oder Nachrichten zeigen, wird es nicht einfacher, gelassen zu bleiben.

Neue Wege aus dem Sein im Augenblick

Nach meinem Gefühl sind wir an einem Punkt unserer Entwicklung angekommen, an dem es immer weniger darum geht, mit altbekannten Werkzeugen des Verstandes voranzukommen, sondern uns immer wieder ganz und gar auf den jeweiligen Moment einzulassen, nach innen zu fühlen, sozusagen mit dem inneren Radar Kontakt aufzunehmen (unser ganzer Körper ist eine einzige Empfangsantenne) und dann dem jeweiligen Impuls zu folgen.

Wenn wir unser ganzes Leben lang gelernt haben, gut zu überlegen, gut abzuwägen und dann erst zu handeln, haben wir oft den Moment des Handelns bereits vorüberziehen lassen und sind nicht dem Flow, dem Fluss des Lebens gefolgt. Das ist an sich nicht schlimm, es verlängert die Sache nur.

Den optimalen Zeitpunkt nutzen

Es gibt für alles einen optimalen Zeitpunkt, eine Art Zeitfenster, an dem die Dinge leicht gehen, weil bildlich gesprochen viele Türen auf einmal aufgehen, durch die man leicht hindurchgehen kann. Hat man den optimalen Zeitpunkt verpasst, sind viele Türen wieder zu, und man muss zum Teil lange Umwege gehen oder warten, bis wieder ein günstiger Augenblick erreicht ist. Aber auch den wird man nicht mit dem Verstand erkennen können, sondern nur über die innere Navigation.

Alte Hindernisse aus dem Weg räumen

Oft werden wir noch von alten übernommenen Überzeugungen ausgebremst, z. B. der Überzeugung, dass es unverantwortlich sei, spontan aus dem augenblicklichen Impuls zu handeln, ohne genau mit dem Verstand abzuwägen.

Oder man hat uns beigebracht, uns zurückzuhalten und andere entscheiden zu lassen, was der beste Weg ist. So haben wir kein oder nur wenig Vertrauen entwickeln können, unsere Wahrnehmung ernst zu nehmen, unsere Stimme zu erheben und zu unserer Wahrheit zu stehen.

Alle Aspekte unserer Kraft erlauben und leben (Oho!)

Oft haben wir auch eine sehr begrenzte Vorstellung von dem, was unsere Kraft ist. In meinem letzten Workshop (Was hindert mich, ich selbst zu sein in meiner ganzen Kraft) ging es unter anderem darum, unser Herz weit zu öffnen und alle Aspekte unserer Kraft in unseren Herzensraum*1 einzuladen.

In einem inneren Bild nahm ich bei den TeilnehmerInnen jeweils 20 bis 30 Anteile ihrer Kraft wahr, die sich in ihrem Herzensraum versammelten.
Und nun kommt das Interessante: Nur etwa 3 bis 4 dieser Anteile waren Aspekte von einer männlichen Kraft, wie wir sie kennen, groß, kräftig, leistend, tuend, aktiv umsetzend.
Alle anderen Anteile waren kleiner, z.T. viel kleiner und dennoch genauso kraftvoll oder sogar kraftvoller wie zum Beispiel ein Anteil der Kraft der Stille oder der Kraft des Seins und des Empfangens.

Die Kraft des Seins und des Empfangens

Wenn wir uns erlauben, immer wieder innzuhalten und nach innen zu lauschen, uns also mit uns selbst und allen unseren Anteilen zu verbinden, können die jeweiligen Aspekte unserer Kraft zum Zuge kommen. Es ist so, als ob wir alle Instanzen in uns kurz befragen, was sie wahrnehmen, wie sie die Situation einschätzen und was zu tun oder zu lassen ist. Doch funktioniert das nicht wirklich mit dem Verstand, sondern über unser fühlendes Wahrnehmen.

Der Verstand würde sehr viel länger brauchen, um alle Informationen aus unserem Inneren zu verarbeiten. Wenn wir aber unser inneres Navigationssystem freigeben, findet es leicht alle geöffneten Türen. Und dazu braucht es nur eins: Unsere bewusste Präsenz im Sein von Augenblick zu Augenblick.

Wenn wir es gewohnt sind, viel zu denken, zu überlegen, zu analysieren, fällt uns das oft nicht leicht. Dazu haben wir gelernt, dass wir nur wert sind, wenn wir tun und leisten. Doch damit berauben wir uns oft unserer größten Intelligenz und Kraft, der Kraft des Seins und des Tuns aus dem Sein, aus unserem inneren Navigationssystem.

Liebe statt Kampf

Wenn wir liebevoll mit unseren inneren Anteilen verbunden sind und uns vertrauensvoll auf unser inneres Navigationssystem verlassen, können wir sicher sein, dass unsere innere Weisheit uns im Sinne der Liebe führt.

Wenn wir viele Verletzungen in uns tragen, haben wir vielleicht die Tendenz, zurückzuschlagen, uns zu wehren und andere zu verletzen, meist in der Hoffnung, uns dadurch zu schützen. Oder wir haben uns „dicht“ gemacht, um den Schmerz nicht mehr zu fühlen.

Je mehr wir uns liebevoll nach innen wenden, uns mit allen Anteilen verbinden, auch oder vor allem mit den verletzten, sind wir immer mehr in der Lage, uns zu unserer ganzen Größe*2 aufzurichten und aus unserer Kraft des Seins zu agieren. Diese Kraft wird immer im Sinne der Liebe handeln, der Liebe für uns selbst und andere, denn sie handelt aus der Magie des Augenblicks, in dem stets alles möglich ist.

Die Sonnenfinsternis: Das Dunkle kommt ans Licht

Die Zeit der Sonnenfinsternis (21.08.) birgt wieder eine große Chance, lange Verborgenes ans Licht zu bringen, das heißt, „dunkle“, abgelehnte, nicht geliebte Anteile wieder zuzulassen und angenommener Teil von uns werden zu lassen. Damit können wir immer mehr unser authentisches Selbst werden, denn mit jedem Anteil, dem wir uns in uns liebevoll zuwenden, kann unsere ganze Kraft wieder lebendig werden.
Das wünsche ich uns allen!

*1 Bei Interesse an den Aufzeichnungen des Workshops bitte bei mir melden!

 *2 Am 4. und 5. September findet dazu ein Workshop statt: "Meine bewusste innere Aufrichtung"

 

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