Blog: Und wie werde ich das los, das Problem? (Heilung alter Verletzungen)

von Christine Warcup (Kommentare: 0)


Kennst du das? Du hast ein Problem erkannt, du hast verstanden, dass z.B. deine Angst, nicht „gut genug“ zu sein, dich daran hindert, das zu tun, was du eigentlich willst.

Und deine nächste Frage ist: „Und wie werde ich das los?“

Diese Frage höre ich in meiner Arbeit oft, manchmal auch eine Abwandlung davon: „Und kann man das ändern?“ meist mit einem genervten Seufzer verbunden.

Ja, man kann das ändern. Aber zunächst einmal geht es darum, seine Haltung zu dem „Problem“ zu ändern.

Ich kann gut verstehen, dass man z.B. eine Angst loswerden möchte. Aber man kann die Angst nicht einfach zur Seite schieben nach dem Motto „So, das reicht jetzt, ab mit dir.“ Und wie wir wissen, funktioniert ein Unterdrücken der Angst auch nicht wirklich.

Anerkennen, was ist (auch wenn das nicht einfach scheint)

Meine KlientInnen sind meist gar nicht begeistert, wenn ich ihnen sage, dass es erst einmal darum geht, das, was ist, anzuerkennen, es da sein zu lassen, z.B. auch die Angst.

Denn was steht hinter der Angst? Eine alte Erfahrung, eine Erfahrung, von anderen bewertet worden zu sein, als „nicht gut genug“ befunden worden zu sein. Wenn das wiederholt geschehen ist, haben wir Angst, dass das wieder passiert und möchten uns davor schützen.

Doch viel gravierender ist, dass wir das Urteil, das einst wiederholt über uns gefällt wurde oder von dem wir annehmen, dass es über uns gefällt wurde, übernommen haben und es zu unserer eigenen Überzeugung gemacht haben.

Erfahrungen in der Kindheit

Wenn wir einmal überlegen, wie alt wir waren, als wir die Erfahrung gemacht haben, dann wird oft deutlich, dass wir uns als Kind von Erwachsenen bewertet, vielleicht auch abgelehnt gefühlt haben. Was wir damals gebraucht hätten, wäre ein Erwachsener gewesen, der uns vermittelt hätte, „in Ordnung“ zu sein, so wie wir sind.

Nun, dieser Erwachsene können wir heute sein. Wir können heute als Erwachsene(r) erkennen, was das Kind, das wir damals waren, gebraucht hätte. Und wir können erkennen, dass es das nicht erhalten hat. Wir können nachvollziehen, wie es sich damals gefühlt hat und dass es sich nicht wieder so fühlen wollte.

Was können wir heute tun?

Und heute können wir als liebevoller Erwachsener erst einmal mit dem Gefühl SEIN, das aus diesem kindlichen Anteil heute in uns aufsteigt. Wir können sozusagen nachträglich für das unglückliche, sich minderwertig fühlende Kind, das wir einst waren, da sein und das Gefühl, das sich zeigt, einfach fühlen.

Dann können wir heute eine Erfahrung machen, die wir damals nicht machen konnten. Wir können uns selbst und dem Gefühl, das wir so gern „loswerden“ möchten, ein liebevoller, verständnisvoller Erwachsener sein, der uns nicht mehr wertet, sondern uns und unser Gefühl annimmt, wie es gerade ist.

Wenn wir das Gefühl „loswerden“ wollen, nehmen wir im Grunde dieselbe ablehnende Haltung uns selbst gegenüber ein, die man damals uns gegenüber eingenommen hat. Und das verstärkt z.B. die Angst, „nicht gut genug“ zu sein immer wieder.

Mit der Annahme eines „Problems“ zur Veränderung

Wenn wir aber bereit sind, das, was in uns ist, liebevoll zu betrachten, hat der verletzte Teil in uns die Chance, wieder Vertrauen zu fassen, sich zu öffnen und ganz allmählich seine Meinung über sich und damit über uns zu ändern.

Nur so kann Heilung dieser verletzten Anteile letztlich in uns geschehen. Sie brauchen die Erfahrung liebevoll angenommen zu sein, und zwar von uns selbst. Dann erhöht sich die Chance, diese Erfahrung auch im Außen zu machen, sozusagen als Spiegel unserer veränderten Einstellung uns selbst gegenüber.

In dem Augenblick, in dem die Menschen bereit sind, liebevoll auf die Anteile zu schauen, die sie erst loswerden wollten, ist Veränderung in beeindruckender Weise möglich.

Erfahrung in meiner Arbeit

Ich spüre die Bereitschaft der Menschen, die zu mir kommen, daran, dass ich über meine Hellfühligkeit in ein verstärktes Fühlen ihrer verletzten Anteile komme. So können dann Tonfrequenzen über meine Stimme entstehen, die genau die Frequenz der einst „eingefrorenen“ Gefühle in diesen Anteilen haben, so dass diese erstarrten Bereiche sozusagen „aufgetaut“ werden können und die Erstarrung sich lösen kann.

Damit steht den Menschen dann die Energie, die lange zum Schutz vor diesen unangenehmen Gefühlen verwendet werden musste, wieder zur Verfügung.
Gleichzeitig entsteht meist ein Gefühl des „Im-Frieden-seins“ mit dem, was ist. Das ist dann immer der schönste Moment in meiner Arbeit

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